Du hast Dich schon immer gefragt woher der Fellwechsel bei Deinem Pferd überhaupt kommt und ob du ihn beeinflussen kannst? In unserem Artikel findest Du 6 spannende Fakten rund um den Fellwechsel und wie du Dein Pferd im Fellwechsel unterstützen kannst.
1. Herkunft 2. Mechanismus 3. Beeinflussung 4. Zeitpunkt 5. Dauer 6. Belastung 6 Fellwechsel Fragen/Facts
1. Warum wechseln unsere Pferde ihr Fell?
Der Fellwechsel zweimal im Jahr ist ein Überbleibsel den unsere heutigen Hauspferde noch
von ihren wilden Vorfahren beibehalten haben. Die Wildpferde waren darauf angewiesen ihr
Fell zu wechseln um bei warmen Temperaturen kühl zu bleiben und nicht so viel schwitzen zu
müssen und anders herum brauchten sie bei Nässe und Kälte ein warmes und dichtes Fell um
nicht so viel Energie aufwenden zu müssen um nicht zu frieren.
2. Wie funktioniert eigentlich der Fellwechsel?
Der Fellwechsel unserer Pferde wird nicht wie man auf den ersten Blick denkt von wärmeren
beziehungsweise kälteren Temperaturen ausgelöst, sondern vom Sonnenlicht. Noch genauer
auch nicht vom Sonnenschein an sich, sondern von den Tag-Nacht-Stunden die sich auf die
Produktion des Hormons Melatonin auswirken. Dieses Hormon wird von der Zirbeldrüse im
Zwischenhirn gebildet und ist unter anderem für den Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich,
aber auch für den Fellwechsel und die Fortpflanzung.
3. Kann der Fellwechsel beeinflusst werden?
Die Dauer des Fellwechsels kann vom Wetter beeinflusst werden, so können plötzliche Kälteeinbrüche im Januar den Wechsel des Winterfells verlangsamen oder hohe Temperaturen das Wechseln des Fells beschleunigen, der Beginn an sich ist jedoch immer gleich, da er mit dem Tag-Nacht-Verhältnis zusammenhängt.
Aber die Temperatur der Umgebung bestimmt teilweise die Dichte und Länge des Fells, daher bilden Pferde in Offenstallhaltung ein dichteres, längeres Haarkleid aus als Pferde in Stallhaltung wo höhere Temperaturen herrschen.
Die Genetik also die Rasse deines Pferdes oder Ponys hat natürlich auch einen großen Einfluss auf die Beschaffenheit des Fells und auch des Winterfells, so haben Nordrassen, Robustrassen und Ponyrassen ein längeres, dickeres Winterfell als Voll- oder Warmblüter. Das extra frühe Eindecken der Pferde beeinflusst das ausgebildete Winterfell übrigens nicht, da es nichts an den Umgebungstemperaturen ändert.
4. Wann beginnt der Fellwechsel?
Der große Fellwechsel, also der Wechsel vom Winterfell zum Sommerfell, beginnt an sich mit
den längeren Tagen und bei den meisten Pferden merklich im Januar. So haben die Pferde
ihren warmen Pelz im Frühling komplett gewechselt und müssen auch bei ersten warmen
Tagen nicht mehr schwitzen.
Der kleine Fellwechsel vom Sommer- zum Winterkleid geht im Juli und merklich im August los, weil hier die Tage schon wieder deutlich kürzer werden und sich die Pferde schon auf die
kalte Jahreszeit vorbereiten.
5. Wie lange dauert der Fellwechsel?
Die Dauer des Fellwechsels ist sehr individuell und hängt ab von Rasse, Haltung,
Gesundheitszustand und Alter des Pferdes, aber auch von den Wetterbedingungen. Daher kann der Fellwechsel mehrere Wochen dauern, wobei der im Frühling immer der wesentlich langwierigere ist, da erst das längere Deckhaar und dann die warme Unterwolle abgeworfen wird und im Herbst lediglich das kurze Sommerfell ausfällt.
6. Kann der Fellwechsel das Pferd belasten?
Der Fellwechsel kann für die Pferde definitiv eine anstrengende Zeit sein und sie können währenddessen schon mal müde, schlapp oder angeschlagen sein. Vor allem für Pferde mit Erkrankungen wie EMS oder Cushing, aber auch alte Pferde oder Pferde, die viel leisten können im Fellwechsel schon mal Mühe haben, dann ist es an der Zeit, als Halter den Fellwechsel zu unterstützen.
Lies dazu doch mal unsere Tipps mit denen du deinem Pferd den Fellwechsel erleichtern kannst!
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